Bürgerforum/Grüne fordert schnelle Umsetzung des Leitbilds

Leitbild beschreibt den Ist-Zustand und gibt Handlungsempfehlungen für eine positive Entwicklung für Radebeul West 

Wohlfühlfaktor, weniger Leerstand, Frequenzbringer Bahnhof und Bahnhofsvorplatz für die Händler, mehr Service und weniger Durchgangsverkehr – das sind in Kürze die Ideen für das Leitbild der Händler*innen für das Bahnhofsareal, die am 03.04.2019 im Verwaltungs- und Finanzausschuss vorgestellt wurden. Das sind keine überraschenden Wünsche an das Areal. Ein Jahr hat es gebraucht, um dieses Leitbild zu erstellen. Wobei es sich erstmal nur die Wünsche der Händler*innen handelt.

In der öffentlichen Infovorlage zum Leitbild berichtete der Oberbürgermeister richtigerweise von erheblichen funktionalen Defiziten und städtebaulichen Missständen. Das erstellte Leitbild stellt eine klare Bestandsaufnahme dar und beinhaltet Handlungsempfehlungen, die sich im übrigen mit denen aus unserer Veranstaltung vom 18.03.19 mit dem Bahnhofsarchitekten Thomas Scharrer nahezu decken.

Im Gegensatz dazu dringt Herr Scharrer auf die zügige Entwicklung eines Verkehrskonzeptes und dessen unmittelbarer Verzahnung mit dem Stadtentwicklungskonzept im Bahnhofsareal.

Aus diesem Grund fordert das Bürgerforum/Grüne schnellstmögliche Ableitungen aus dem Leitbild, Einbeziehung aller Akteure und schließlich zügige Umsetzung, da der Auszug weiterer Händler sich bereits ankündigt.

Statt das Leitbild im Bürgertreff auszulegen und die Bürger*innen unsystematisch zu beteiligen, schlägt unsere Kandidatin Elke Siebert, als ausgebildete Organisationsentwicklerin erfahren in der Beratung von Organisationen bei der Erarbeitung von Visionen und Leitbildern, ein effizienteres und transparenteres Vorgehen vor. Um unterschiedliche und auch kritische Positionen zusammenzubringen und eine gemeinsame Vision zu entwickeln, empfiehlt sie als etablierte Methode das Durchführen einer Zukunftswerkstatt, auch Problemlösungs- oder Ideenwerkstatt genannt, was bereits in vielen Städten und Gemeinden erfolgreich praktiziert wurde.

Hierfür muss die Stadt mutig Repräsentant*innen aller Betroffenen zusammen bringen. Das sind z.B. die Händler*innen, Kund*innen, Eigentümer*innen und Anwohner*innen, Vertreter*innen aller Fraktionen, Tourist*innen, Investor*innen etc. Gemeinsam müssen sie Kritik an den bestehenden Zuständen üben, sich auf eine zwanglose Fantasiereise einlassen, um von dort aus zu schauen, was tatsächlich zu realisieren ist.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Ein solcher Prozess schafft enorme Transparenz und weitet den Blick. Alle Beteiligten sind unmittelbar zusammen und tauschen Gedanken und Ideen aus. Das schärft die gegenseitige Akzeptanz, schmiedet zusammen und lässt gemeinsam die nächsten Schritte gehen. Und: für den Prozess braucht es lediglich 2 – 3 Tage. Klare Empfehlung unsererseits.