Referent: Prof. Dirk Lindackers, Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden
Einführung: Oliver von Gregory
Gerade erleben wir hautnah, wie schnell sicher geglaubte Energieträger sich plötzlich in Risikofaktoren verwandeln. Erdgas: billig, sauber, endlos! Ein Slogan, den der plötzliche Wechsel der politischen Lage erst vor wenigen Wochen in die Vergangenheit katapultiert hat. Kurz- und mittelfristige Alternativen zu russischem Erdgas heißen leider auch Erdgas, nur aus anderen Ländern. Das Problem der Abhängigkeit und verlagert sich zwar, bleibt aber ungelöst. Die Belastung des Weltklimas durch die Förderung und Verbrennung von Erdgas wird durch die komplizierteren Transportwege sogar größer werden. Wir brauchen möglichst schnell eine echte Alternative zu Gas, Öl und Kohle. Erneuerbare Energien. Doch diese müssen gespeichert und transportiert werden können.
Grüner Wasserstoff ist hier längst identifiziert. Er ist nicht nur hoch effizient speicher- und transportierbar, am Zielort kann er, dem Öl und Gas nicht unähnlich, quasi universell eingesetzt werden. Zudem bringt die tiefkalte Flüssigkeit einige Vorzüge mit sich, die den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft beschleunigen und gleichzeitig den Gasverbrauch in wenigen Jahren deutlich reduzieren. Aber welche Chancen und Risiken liegen auf dem Weg?